Es klingt wie der Traum eines jeden Arbeitnehmers: Unbegrenzter Urlaub und freie Entscheidung über den Urlaubsanspruch!

Vor allem einige US-amerikanische Unternehmen erproben derzeit diese neue Form der Selbstbestimmung am Arbeitsplatz. Sie lassen ihre Mitarbeiter selbst entscheiden, wann, wo und wie viel sie arbeiten.
Man stelle sich vor, man könnte als Arbeitnehmer frei entscheiden, wie viele Urlaubstage einem zustehen und das Ganze auch noch bezahlt bekommen.

Aber was passiert, wenn dieses Modell missbraucht wird und damit dem gesamten Unternehmen schadet? Lädt eine solche Regelung nicht geradezu ein, ständig Urlaub zu machen?

Erste Erfahrungen zeigen ein ganz anderes Bild:
In einigen Unternehmen wurden die unbegrenzten Urlaubstage wieder abgeschafft, weil die Beschäftigten noch seltener Urlaub genommen hätten als vorher. Was sagt uns das?

Für die meisten Mitarbeiter ist das so kommunizierte Vertrauen viel wichtiger als der unbegrenzte Urlaub an sich. Die Mitarbeiter sind selbst dafür verantwortlich, dass ihre Aufgaben und ihr Arbeitspensum erledigt werden. Die Mitarbeiter bekommen mehr Verantwortung und fühlen sich ernst genommen. Wichtig ist natürlich, dass man im Sinne des Unternehmens handelt, die Arbeit erledigt und die Urlaubstage im Team abgestimmt werden.

Funktioniert das auch in Deutschland?

Theoretisch natürlich schon! Unbegrenzter Urlaub hat viel mit zielorientiertem Führen und Vertrauensarbeitszeit zu tun. Das kennen wir in Deutschland schon. Schwierig wird es, wenn sich Mitarbeiter nicht mehr trauen, Urlaub zu nehmen, oder wenn sie im Urlaub ständig erreichbar und präsent sind. Dann ist die erwähnte Work-Life-Balance hinfällig und der eigentliche Sinn des unbegrenzten Urlaubs verfehlt.

Hand aufs Herz, wie viel unbegrenzten Urlaub würden Sie sich gönnen?